Du denkst dir manchmal „Schon kleinste Aufgaben überfordern mich“? Vielleicht geht dir auch durch den Kopf: „Ich bin überfordert mit meinem Leben“. Viele von uns kennen Momente, in denen wir uns unserer Arbeit nicht mehr gewachsen fühlen.
Dabei kann es sich um Dinge handeln, die wir schon in der Vergangenheit getan haben, die uns jetzt aber schwer fallen. Es kann aber ebenso sein, dass wir auf neue Aufgabenbereiche treffen. Und mit diesen kommen wir jetzt nicht zurecht.
Dann ist es wichtig, dass wir handeln, damit unsere Psyche und unser Körper gesund bleiben.
Ich unterstütze dich und verrate dir, wie du deinen Arbeitstag wieder entspannter gestaltest. Außerdem erfährst du, woran du Überforderung erkennst und welche Auswirkungen diese haben kann.
Wie du Überforderung bemerkst
Normalerweise gehen dir deine Arbeiten schnell von der Hand. Erhältst du ein neues Projekt, bist du motiviert und lieferst nach wenigen Tagen das Ergebnis. In letzter Zeit bemerkst du jedoch, dass es dir nicht leicht fällt, eine Präsentation auf die Beine zu stellen.
Ganz gleich, wie groß oder klein die Herausforderung auch ist: Du verlierst die Lust und spürst zudem, dass deine Energie nachlässt.
Dann blickst du auf den Bildschirm und hast das Gefühl, dass dein Kopf leer ist. Wo vorher noch jede Menge Ideen waren, herrschen jetzt nur noch schlechte Gedanken. Dir fehlt die Kreativität und zugleich überkommt dich der Stress. Außerdem benötigst du mehr Zeit als früher und kannst dich manchmal nicht überwinden, mit der Arbeit zu beginnen.
Hinzu kommt, dass dich schon Kleinigkeiten reizen. Fragt dich etwa jemand, ob er dir einen Kaffee mitbringen soll, reagierst du mürrisch. Du nimmst alles persönlich und Kritik stark zu Herzen.
Zudem können körperliche Beschwerden dazukommen. Eventuell hast du Angststörungen, Herzrasen, Kopfschmerzen oder schläfst nicht mehr gut. Dies alles kann unter Umständen sogar auf einen künftigen Burn-out oder eine Depression hinweisen. Sei also vorsichtig und tue dir etwas Gutes!
Warum einige Menschen eher mit Überforderung konfrontiert werden
Was wir leisten können, lässt sich nicht pauschal sagen. Jeder Mensch ist anders und Leistungsgrenzen unterscheiden sich. Dein bester Freund macht vielleicht eine Überstunde nach der anderen. Trotzdem ist er entspannt und glücklich mit seinem Job. Du hingegen fühlst dich schon von kleinen Arbeiten gestresst.
Eventuell möchtest du einen Text formatieren und dein Programm macht nicht, was es soll. Ergebnis: Du willst am liebsten nach Hause gehen und die Decke über den Kopf ziehen.
Warum einige mehr leisten können als andere, hat verschiedene Gründe. Folgende Faktoren können einen Einfluss auf deine individuelle Belastungsgrenze haben:
Du …
- bist mit deinem Job nicht zufrieden. Vielleicht macht dir dieser keinen Spaß mehr oder dir liegt dein Aufgabenbereich nicht
- hast in letzter Zeit zu viel gearbeitet. Eine Deadline jagt die nächste und du kommst kaum hinterher
- hast Schwierigkeiten mit deinem Chef. Eventuell stellt er zu hohe Anforderungen an dich. Womöglich kommt ihr zwischenmenschlich nicht optimal klar
- kommst mit Kollegen und Kolleginnen nicht zurecht. Ihr seid nicht auf einer Wellenlänge. Unter Umständen mobben sie dich sogar. Das legt sich mit der Zeit auf deine Psyche
- hast private Probleme. Deine Freundin hat sich von dir getrennt oder es gibt einen Krankheitsfall in der Familie. Vielleicht fällt dir auch der Spagat zwischen Kindern und Arbeit nicht leicht
Weitere Gründe, warum dir alles zu viel sein kann
Du …
- bist krank. Schon eine leichte Erkältung kann ausreichen, um deine Leistungsfähigkeit einzuschränken. Dann fällt dir die Arbeit schwerer
- erhältst keine Unterstützung. Deine Projekte musst du meist allein stemmen. Ob du eine Deadline einhalten kannst, liegt ausschließlich in deiner Hand
- wirst mit umfangreichen Projekten konfrontiert. Ein riesiges Projekt wirkt manchmal respekteinflößender als mehrere kleinere Arbeiten
- bist müde. Schläfst du nicht gut oder wachst nachts häufig auf? Dann kann das einen Einfluss auf deine Belastungsgrenze haben. Möglicherweise hast du auch Alpträume
- hast gerade kein Selbstvertrauen. Du hast das Gefühl, einer Herausforderung nicht gewachsen zu sein.
- machst dir Sorgen um deine finanzielle Lage. Du hast momentan wenig Geld auf dem Konto. Deine negativen Gedanken blockieren dich und du kannst nicht kreativ sein.
Übrigens: Überforderung kann dich sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld treffen. Vielleicht fragen dich Familienmitglieder häufig nach Hilfe. Möglicherweise stehen zu viele private Termine in deinem Kalender, die du kaum unter bekommst.
Was du tun kannst, wenn alles zu viel wird
Wachsen dir deine Projekte über den Kopf, kann dir eine kurze Pause helfen. Nimm etwas Abstand von deiner Arbeit und schaffe dir einen Überblick. Atme tief durch und schließe für einen Moment die Augen. Überlege dann, was du tun kannst, damit es dir besser geht.
Ich helfe dir und gebe dir 8 Tipps, wie du mit überfordernden Momenten umgehst.
1. Erkenne deine Grenzen
Um gegen deine Überforderung anzukämpfen, ist es wichtig diese zu erkennen. Gestehe dir ein, dass dir dein Job gerade zu viel ist. Gib Schwäche offen zu. Jeder hat mal einen Moment, in dem er nicht in dem Maße abliefern kann wie sonst. Und keiner ist perfekt.
Weißt du, wo deine Grenzen liegen, hilft dir dies, sie nicht zu überschreiten. Merkst du also, dass es dir nicht leicht fällt, an einer Sache zu arbeiten: Halte inne und überlege dir eine Lösung des Problems. Achte zugleich aber auch darauf, dich nicht zu unterfordern. Sonst kann es vorkommen, dass du dich langweilst.
Zudem kannst du dann das Gefühl bekommen, nicht ausreichend gebraucht zu werden. Erfolge machen dich schließlich stolz. Wichtig ist daher, die richtige Balance zu finden.
2. Stärke dein Selbstvertrauen
Vielleicht fühlst du dich den Dingen nicht gewachsen, weil du in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hast. Ein Dokument, das dir viel Arbeit abverlangt hat, hat deinem Chef etwa nicht gefallen.
Vielleicht liegen deine Ängste auch in der Schulzeit begründet: Du hast etwa ein Referat gehalten und wurdest ausgelacht. Und das hat deinem Selbstbewusstsein einen Knacks gegeben. Jetzt denkst du an solche Situationen zurück und möchtest nicht wieder etwas falsch machen.
Stärke daher dein Selbstbewusstsein! Erkenne, dass du Herausforderungen meistern kannst und bereits gemeistert hast. Führe dir deine Erfolge vor Augen und was du im Leben schon erreicht hast. Das kann dein Uni-Abschluss, aber auch ein erfolgreiches Projekt mit viel Lob vom Kunden sein.
3. Sprich mit Vorgesetzten
Bist du häufig gestresst, mache aus deinen Gefühlen kein Geheimnis.
Bitte deine Vorgesetzten um ein Gespräch und gib zu, dass dir deine Arbeit oft zu viel wird. Womöglich könnt ihr gemeinsam eine Lösung finden. Vielleicht gibt es eine Position, die sich noch besser für dich eignet. Auch eine veränderte Aufgabenteilung unter den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen kann dir helfen.
Frage, ob du Teilzeit arbeiten darfst, damit du mehr Freiräume für dich hast.
Tipp: Bist du selbstständig, erlaube dir Pausen und nimm nicht zu viele Aufträge an. Plane Urlaube und freie Tage ein.
4. Frage nach Hilfe
Du musst nicht alles selbst machen. Merkst du, dass dir ein Projekt langsam über den Kopf wächst: Hole dir Hilfe.
Frage Kollegen und Kolleginnen, ob sie Teile der Arbeit übernehmen können. Achte aber darauf, dass diese Kapazitäten haben. Sie sollen schließlich nicht ebenfalls gestresst werden. Vielleicht gibt es jemanden, dem Excel-Tabellen besser liegen als dir. Er erledigt eventuell einen Task in ein paar Minuten, der dich einige Stunden Recherche kostet.
Ist deine Kreativität gefragt und dir fällt nichts Gutes ein? Setze dich mit anderen zusammen und macht ein Brainstorming. Im Team könnt ihr eure Produktivität steigern und auf neue Ideen kommen.
5. Setze Prioritäten
Auch wenn dein Chef das vielleicht anders sieht: Nicht jede Arbeit musst du sofort erledigen. Es gibt Projekte, die du hinten anstellen kannst. Schreibe zunächst eine To-do-Liste und entscheide dann, welche Punkte besonders relevant sind. Um diese kümmerst du dich als erstes.
Erstelle einen genauen Plan und notiere im Kalender, wann welcher Task abgeschlossen werden muss. Zeitmanagement Methoden können dir helfen zu erkennen, wie du deinen Arbeitstag sinnvoll strukturierst.
Tipp: Vielleicht kannst du einige Punkte komplett streichen. Frage dich etwa, ob du tatsächlich jede E-Mail beantworten und jeden Anruf annehmen solltest.
6. Gehe Schritt für Schritt vor
Ein Berg an Aufgaben wirkt größer als er häufig ist. Lasse dich von einem Projekt nicht abschrecken, sondern sieh es dir genau an. Bringe Ordnung hinein und teile es in einzelne Tasks ein. Dann gehst du Schritt für Schritt vor und arbeitest einen Task nach dem anderen ab.
Setze dir möglichst kleine Ziele, die sich schnell und unkompliziert erreichen lassen. Das beweist dir, dass du auch umfangreichen Problemen gewachsen bist.
Tipp: Prokrastination hört sich verlockend an. Du verlegst Arbeit einfach auf einen anderen Tag und kannst im Moment entspannen. Bedenke aber, dass du deine Tasks nur aufschiebst. Weißt du, welch großen Projekte noch vor dir liegen, kann dich dies womöglich erst recht stressen.
7. Schraube deine Anforderungen herunter
Bist du jemand, der alles perfekt machen möchte? Stelle nicht zu hohe Anforderungen an dich selbst. Je höher deine Erwartungen sind, desto schwieriger fällt es dir, diese zu erreichen.
Verstehe, dass nicht jeder alles richtig machen kann. Fehler sind normal und passieren. Und die machen dich sogar sympathisch. Hast du Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, versuche auch von diesen nicht zu viel zu erwarten. Herrscht bei euch ein entspanntes Betriebsklima, wirst auch du dich weniger gestresst fühlen.
8. Sorge für ausreichend Entspannung
Damit der Stress nicht Überhand nimmt, kann dir Entspannung helfen. Nimm dir Zeit für dich: Lege regelmäßig Pausen ein – auch dann, wenn die Deadline näher rückt. Stehe vom Arbeitsplatz auf, gehe ein paar Schritte und bringe dich auf andere Gedanken.
Zu Hause kannst du auf der Couch relaxen und ein Buch lesen. Probiere doch mal neue Sportarten aus! Pilates und Yoga können deine Seele und deinen Körper ins Gleichgewicht bringen. Gewöhne dir zudem an, regelmäßig zu meditieren. Ein paar Minuten pro Tag genügen und du fühlst dich entspannter und kannst negative Gedanken loswerden.
Finde die Ursache für deine Überforderung
Damit deine Überforderung langfristig verschwindet, ist es wichtig, dass du deren Ursache kennst.
Frage dich, was du ändern kannst, damit es dir besser geht. Vielleicht ist es eine gute Idee, wenn du dir einen neuen Job suchst. Du kannst dich auch selbstständig machen oder ein neues Studium beginnen. Merkst du, dass dir die nötige Erfahrung für deine Projekte fehlt? Dann kannst du dir etwa neue Fähigkeiten aneignen und ein Projekt künftig besser meistern.
Helfen kann dir zudem, Ziele im Leben zu finden. Arbeitest du auf eine bestimmte Sache hin, entwickelst du wieder Motivation. Und dann kommt eventuell auch der Spaß zurück in deinen Arbeitstag.
Keine Sorge: Denkst du „Kleinste Aufgaben überfordern mich“ gibt es viele Möglichkeiten, um wieder besser zurecht zu kommen. Sei zuversichtlich und freue dich darauf, bald wieder mehr Spaß an deinen Projekten zu haben.