Der Schweiß bricht aus, du fängst an zu zittern und bemerkst, dass dein Mund staubtrocken ist – kennst du das? Die Situationen sind vielleicht unterschiedlich, aber unter dem Strich läuft es auf eins hinaus: Du hast Angst.
Ob es ein möglicher Fehler ist, durch den du dich blamieren könntest, oder die alltäglichen Herausforderungen des Lebens: Die Angst vor Fehlern lähmt dich. Es ist also höchste Zeit, aus dieser Spirale auszubrechen – und dabei kann ich dich effektiv unterstützen.
Versagensangst und Leistungsdruck – fatale, aber häufige Kombination
Die Angst, irgendeinen Fehler zu machen, ist weitverbreitet – damit stehst du keineswegs allein da. Ich höre in meiner Arbeit öfter, wie sehr sich Betroffene fürchten:
- negativ kritisiert zu werden,
- zu versagen,
- eine Niederlage einstecken zu müssen oder
- mit einer Autoritätsperson konfrontiert zu werden.
Der Leidensdruck ist enorm, allerdings sind diese Ängste unterschiedlich ausgeprägt: Während viele vor Prüfungen durch die Hölle gehen, sehen andere sogar in einem Date eine zu große Herausforderung. Letztendlich geht es meistens um Situationen, in denen wir ohnehin aufgeregt und nervös sind – und das ist auch gesund.
Durch die Ausschüttung von Stresshormonen können wir über uns hinauswachsen. Übernehmen die damit verbundenen Ängste aber das Kommando und lähmen dich, wird es Zeit, aktiv zu werden.
Fakt ist: Die Fehlerkultur ist hierzulande noch nicht stark ausgeprägt, sodass dir deine Ängste von allein genommen werden. Du bist gefragt!
Klassische Angstsymptome – ein Teufelskreis
Die Angst, etwas falsch zu machen, äußert sich meist in:
- Schweißausbrüchen,
- Herzrasen,
- Zittern,
- einer schnelleren Atmung bis hin zur Atemnot,
- Schlaflosigkeit,
- Übelkeit, Durchfall und Harndrang,
- Bauch- und Kopfschmerzen,
- Verspannungen oder
- Schwindelattacken.
Das ist ausgesprochen anstrengend und bleibt nicht ohne Folgen: Du kannst nicht mehr klar denken oder dich konzentrieren, wirst vergesslich und bekommst Panik. Je mehr du dir dieser Symptome bewusst wirst, desto stärker kann es dich unter Druck setzen und verschlimmert letztendlich die Situation.
Jede Möglichkeit, einen Fehler zu machen, wird zur Qual. Du malst dir in Gedanken aus, wie du versagst und welche Konsequenzen das für dich haben wird. Deine Gedanken drehen sich im Kreis – und suchen nach Lösungen.
Vermeidungsstrategie – ein weiterer Teufelskreis
Der vermeintlich beste Schutz vor Fehlern ist, sich gar nicht mehr diesen Situationen auszusetzen: Um Prüfungen, Aufgaben oder anderweitige Herausforderungen machst du einen großen Bogen – und bist erleichtert. Du kannst mir glauben, dass dies keine Lösung ist.
Gehst du nämlich den unangenehmen Situationen kontinuierlich aus dem Weg, mag sich das erst einmal gut anfühlen. Doch die Situation um dich herum ändert sich nicht, im Gegenteil.
Der Druck steigt, denn du kannst dich nicht auf alle Zeit sämtlichen Aufgaben und Herausforderungen entziehen. Deine Ängste bleiben, wenn du die auslösenden Situationen vermeidest – und du manövrierst dich in einen weiteren Teufelskreis.
Du kannst deine Ängste nur in den Griff bekommen, wenn du dich ihnen stellst.
Phänomen Angst – richtig erkennen und einordnen
Was geschieht eigentlich mit uns, wenn wir ängstlich werden? Befassen wir uns überhaupt damit, warum wir Angst bekommen und was das mit uns macht. Erkennen wir eine für uns gefährliche Situation, reagiert unser Körper mit dem Ausschütten von Stresshormonen. Unser Puls beschleunigt sich und die Pupillen werden größer.
Wir fühlen Entsetzen und suchen nach einem Ausweg. Allerdings muss dieses Gefühl nicht zwangsläufig lähmen, sondern kann durchaus mobilisieren: Wir werden auf die Auseinandersetzung vorbereitet, sind konzentriert und angespannt – bereit, sofort zu reagieren. Ist unser Körper nicht ein ausgesprochen komplexer Organismus?
Und doch folgen wir oft genug einem Irrglauben: Wir müssen unsere Angst besiegen, um uns als Helden zu bewähren! Nein, wir müssen auf unsere Ängste hören, sie analysieren und dann einschätzen, wie wir uns am besten verhalten.
Meinst du wirklich, dass die Menschheit überlebt hätte, wenn unsere Vorfahren ihre Ängste nicht ernst genommen hätten? Wahre Helden sterben früh – einschlägige Geschichten gibt es zur Genüge.
Angstgefühle sind vollkommen normal: Sie sollen uns in bedrohlichen Situationen warnen und zum Überdenken unserer Strategie anregen. Allerdings dürfen Sie uns nicht beherrschen – und genau da setzen wir an.
Angst vor Fehlern – warum?
Würden wir keine Fehler machen und daraus lernen, könnten wir uns nicht weiterentwickeln. Wie sollen wir dann Erfahrungen sammeln, die für unser persönliches, gesellschaftliches und wirtschaftliches Wachstum essenziell wichtig sind?
Und doch fürchten sich viele Menschen davor, sich vor anderen zu blamieren, weil sie etwas falsch machen oder nicht richtig verstanden haben. Vielleicht hörst du an dieser Stelle einmal in dich hinein: Woher kommen deine Ängste? Was löst sie genau aus? Dieser Schritt ist enorm wichtig, um Eigenverantwortung zu übernehmen und deine Ziele umzusetzen.
Erfahrungsgemäß sind es einschneidende Erlebnisse, die uns prägen. Das kann eine lange zurückliegende Strafe gewesen sein, die du für einen Fehler verbüßen musstest. Oder auch die Tatsache, dass deine Leistungen nie richtig gelobt wurden. Es gibt zahlreiche Ursachen, die an uns nagen und sich geradezu in unsere Gedankenwelt einbrennen.
Vielleicht bist du auch ein Perfektionist? Sind deine Ansprüche an dich selbst vollkommen überzogen, wird jeder kleine – und ganz natürliche – Fehler zum Riesenproblem. Vielleicht stehst du aber auch derart unter Druck und bist ganz einfach “überfordert”.
Du packst das Übel am besten an der Wurzel. Denke in Ruhe über die Ursachen für deine Ängste nach, ich gebe dir einige Tipps dazu.
Ängste reflektieren – so gehst du vor
Stellen wir uns also diesem Thema und untersuchen die Situationen, in denen du Ängste verspürst. Beantworte dir in aller Ruhe, aber ehrlich folgende Fragen:
- Wovor fürchtest du dich genau?
- Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das von dir gefürchtete Szenario Wirklichkeit wird?
- Wie realistisch sind deine Ängste?
- Was wäre die schlimmste Folge eines Fehlers?
- Wie schlimm wäre diese Folge tatsächlich?
- Wie kannst du diese eventuellen Folgen minimieren?
- Wie kannst du reagieren, sollte die Folge tatsächlich eintreten?
- Wie wirkt sich diese Situation auf deine Zukunft aus?
Ist dir klar, was schlimmstenfalls nach einem Fehler passieren kann, verliert der Gedanke daran das Bedrohliche. Du kannst auf diese Weise dein Gedankenkarussell zum Stehen bringen und die Situation wieder rational einordnen.
Neue Fehlerkultur gefragt – Versagensangst in den Griff bekommen
Leider lässt die Fehlerkultur in vielen Unternehmen noch zu wünschen übrig, aber hier ist einiges in Bewegung. Die Angst, Fehler zu machen, hemmt neue Entwicklungen, wichtige Impulse – und macht letzten Endes krank. Somit lassen sich keine Ziele im Leben umsetzen.
Es wird verhindert, dass Menschen an sich selbst glauben, sich voller Begeisterung engagieren und Herausforderungen meistern. Umso wichtiger ist es für dich, genau jetzt Eigenverantwortung zu übernehmen.
Nimm deine Ängste ernst und als das wahr, was sie sind: Signale, die du nicht überhören solltest. Ich zeige dir, wie du darauf reagierst, sodass du künftig deine ganz persönlichen Ziele erreichen und Erfolg haben wirst!
Keine Angst, etwas falsch zu machen
Zunächst habe ich dir einige allgemeine Tipps zusammengestellt, wie du dir eine Strategie zum Umgang mit deinen Ängsten erarbeiten kannst:
- Abwägen von Chancen und Risiken: Solltest du einen Fehler machen – was geschieht dann genau? Bedenke die Risiken, aber eben auch die Chancen, die sich dir eröffnen. Steht etwa ein Vorstellungsgespräch an, hast du natürlich Angst, Fehler zu machen. Gleichzeitig sollte dir jedoch klar sein: Ohne dieses Gespräch gibt es keine Chance für dich auf den lukrativen Job. Solltest du an deinen Fehlern scheitern, ändert sich jedoch gar nichts. Wo ist also das Problem?
- Bewusstmachen der eigenen Erfolge: Mit Sicherheit hast du bereits einige Hürden in deinem Leben genommen, oder? Um deine neuen Ziele zu erreichen, solltest du aus deinen bisherigen Erfolgen enorme Kräfte ziehen.
- Auf eigene Stärken besinnen: Fokussiere dich nicht nur auf deine Angst, etwas falsch zu machen – wie willst du dann kommende Herausforderungen meistern? Du kannst negative Gedanken loswerden, indem du über deine eigenen Stärken nachdenkst und diese richtig einsetzt.
- Offen über Ängste sprechen: Das klingt einfach, ist aber in der Praxis alles andere als das: Stehst du zu deinen Ängsten – dir selbst und anderen gegenüber, kannst du mit positiven Reaktionen rechnen.
5 praktische Tipps für den Alltag
Du wirst wahrscheinlich erst einmal einiges durchdenken und verarbeiten. Eine neue Strategie braucht Zeit. Wie gehst du aber heute in einer brenzligen Situation vor? Genau dafür habe ich dir einige Empfehlungen zusammengestellt, wie du deine Ängste in den Griff bekommen kannst.
Im Prinzip ähneln sich die Vorgehensweisen, allerdings ist nicht jeder Tipp in jeder Situation umsetzbar. Probiere einfach aus, was für dich am besten passt. Der Erfolg wird sich in jedem Fall einstellen.
Bewusst atmen
Atme tief ein und aus, folge deinem Atem dabei ganz bewusst – Ängste lassen sich nämlich wegatmen. Deine Anspannung lässt nach, die Gedanken kreisen nicht mehr um deine Ängste, sie richten sich auf deinen Körper. Mit etwas Distanz zur Situation kannst du schneller wieder die Kontrolle übernehmen.
Gezielt bewegen
Spürst du in einer bestimmten Situation, wie sich die Ängste in dir breitmachen und auswirken, dann bewege dich. Du verwandelst die Anstrengung und die Kraft, die dich deine Ängste kosten, ganz einfach in körperliche Bewegung: Gehe nach draußen, atme tief die frische Luft ein und achte auf deine Umgebung. Auch diese Ablenkung hilft ungemein, die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Abstand suchen
Auch diese Empfehlung zielt darauf ab, deine Gedanken in eine andere Richtung lenken: Spürst du deine Ängste, dann versetze dich in Gedanken in eine erlebte Situation, in der du dich vollkommen wohlgefühlt hast und entspannt warst. Höchstwahrscheinlich hilft es, diese Technik etwas zu üben, doch sie lässt sich überall einsetzen, um negative Gedanken loszuwerden.
Erfahrungen aufschreiben
Es wird auch Situationen geben, in denen du Zeit hast, deine Erfahrungen zu reflektieren. Das hilft dir dabei, deine Ziele zu erreichen. Zusätzlich kann es helfen, Notizen zu machen. Schreibe die Situationen auf, in denen du Ängste vor Fehlern gespürt hast. Dann notierst du, wie du mit der Situation umgegangen bist, sowie deine erzielten Erfolge.
Einfach lächeln
Du kannst dein Unterbewusstsein programmieren, indem du lächelst: Du wirst auf diese Weise dein Selbstbewusstsein stärken, aufrechter stehen und lockerer werden. Klingt komisch? Ist es aber nicht. Deine Ausstrahlung wird sich verändern, wenn du lächelst – und dein Gegenüber spürt das ganz genau.
Angst vor Fehlern: Fazit
Über die konkrete Auseinandersetzung mit deiner Angst an sich kannst du noch einiges mehr tun:
- Befasse dich mit Selbstorganisation-Methoden: Du kannst mithilfe gängiger Selbstorganisation-Methoden deutlich mehr aus deinem Tag herausholen. Damit kannst du deine Ziele besser umsetzen, Erfolge verbuchen und dein Selbstbewusstsein stärken.
- Rege eine neue Fehlerkultur an: Es wird höchste Zeit, Fehler als Chancen zu verstehen. Unternehmen sollten sich an Startups ein Beispiel nehmen: Trial-and-Error gehören hier zur Tagesordnung, um neue Entwicklungen schnell genug voranzutreiben.
- Keine Ziele im Leben: Setze dich mit dem Ziel auseinander, das du in deinem Leben verwirklichen willst. Und dann gehst du Schritt für Schritt vor – natürlich auch gerne mit Hilfestellung. Du wirst dein Unterbewusstsein programmieren und dich auf die nächsten Etappen konzentrieren.
Wenn du Angst vor Fehlern hast, ist es wichtig, dass du dich selbst motivierst und positiv denkst. Ein Fehler ist nicht das Ende, sondern die Chance, etwas Neues zu lernen. Du kannst für alles eine Lösung finden. Gib nicht auf, sondern starte durch!