Du hast beschlossen, in deinem Leben etwas zu ändern. Du wünschst dir Veränderungen in unterschiedlichen Lebensbereichen, zum Beispiel in deinem Beruf oder Privatleben. Häufig führt die Unzufriedenheit in einem Lebensfeld dazu, dich näher mit deiner Person zu befassen.
Dieses Bemühen um eine individuelle Weiterentwicklung ist keine einfache Aufgabe. Auch wenn du dir dabei in Teilbereichen einen Coach suchst, bist du weitestgehend auf dich allein gestellt. Das kann allerdings auch ein Vorteil sein.
Denn gleichzeitig führt dich die Erforschung deiner Person und deines Status quo regelmäßig zu mehr Selbstbestimmung. Dennoch verlieren sich viele Menschen dabei, sehr viele Teilbereiche ihrer Person sofort und in einem Rutsch angehen zu wollen.
Ich möchte dir mit diesem Beitrag Unterstützung leisten, auf dem Weg zu einem besseren Ich stets den inneren Kompass im Blick zu behalten.
Mit einem weitverbreiteten Irrtum räume ich an dieser Stelle vorab auf: Du bist in Ordnung, so wie du bist. Triffst du eine selbstbestimmte Entscheidung darüber, in deinem Leben etwas zu ändern, sollte das nicht auf äußere Einflüsse zurückgehen.
Andere Menschen haben damit nichts zu tun. Es geht um deine Selbstreflexion, deine Selbstregulation und deine Selbstverwirklichung. Die Beschäftigung mit der eigenen Persönlichkeit ist eng verbunden mit Selbstliebe. Nur wenn sie von dieser getragen wird, bleibst du dran und kannst an dir arbeiten.
Der erfolgreiche Umgang mit sich verlangt nach einem ausgeglichenen Selbstwertgefühl. Bei großen Defiziten des Selbstwerts besteht die Gefahr, dass du dich bei deinen Optimierungsbemühungen in eine Art Selbstausbeutung und Selbstaufgabe hineinsteigerst.
Ein weiterer Punkt ist relevant, bevor wir in eine nähere Betrachtung des ganzen Vorgangs übergehen.
Hab Spaß bei deinen Bemühungen um ein anderes Ich!
Ich zeige dir hier, dass du eine sehr spannende Reise zu deinem inneren Kern antrittst.
Die Reflexion über die eigene Person zwischen Selbstentwicklung und Selbstoptimierungswahn
Gerade heute kann es sehr schwierig sein, sich den ständigen Rufen nach Optimierung der eigenen Persönlichkeit zu entziehen. In den sozialen Medien scheinst du nur noch auf Menschen zu treffen, die unermüdlich mit der eigenen Person und ihren vermeintlichen Fehlern beschäftigt sind.
Viele von ihnen berichten täglich davon, was sie alles tun, um schlanker, intelligenter, erfolgreicher, schöner und liebevoller zu werden.
Ist dir auch schon fast einmal schwindlig geworden bei diesen Erfolgsberichten? Hast du den Eindruck, dass alle diese Menschen selbstbestimmt handeln und am Ende tatsächlich von der Selbstoptimierung profitieren? Hier bleiben viele Fragen offen. Deshalb habe ich vor meinen 5 Tipps für die Selbstarbeit eine weitere allgemeine Empfehlung:
Finde deinen persönlichen und selbstbestimmten Weg zu einer Veränderung. Bleibe bei dir und eifere nicht blind anderen Menschen nach. Du kannst dir unverbindlich anschauen, womit sich andere an ihrer eigenen Person befassen. Sie gehen ihren Weg und du musst deinen gehen.
Denke an ausreichend Selbstschutz und selbstverantwortliches Handeln. Das bewahrt dich davor, dich in eine Richtung entwickeln zu wollen, die nicht zu dir passt. In einem gewissen Sinne bist du ein Selbstversorger, wenn es um deine eigene, persönliche Entwicklung geht.
Alles, was du hier von mir erfährst, solltest du deshalb auf Geltung für eine eigene Person prüfen.
Solltest du unterwegs feststellen, dass nichts an dir zu optimieren ist, ist das auch gut. Nicht umsonst sprechen manche Experten inzwischen von einem Optimierungswahn. Dieser befällt Menschen vor allem, weil sie sich ständig mit anderen vergleichen, wenn es um Selbstmanagement und die Verbesserung der eigenen Person geht.
Was bringt dir die Beschäftigung mit dir?
Eine persönliche Weiterentwicklung kann dir zu mehr Zufriedenheit im Leben verhelfen. Wie du Erfolg und Zufriedenheit definierst, ist bereits eine höchst persönliche Entscheidung.
Vielleicht hast du einige persönliche Entwicklungsziele, an denen du schon länger arbeitest. Du möchtest dich gesünder ernähren, um unkomplizierter zu altern. Oder du möchtest mutiger werden und einige individuelle Ängste überwinden.
Du möchtest endlich genug Kraft aufbringen, um dir eine neue Arbeitsstelle zu suchen, die deinen Vorstellungen besser entspricht als die jetzige.
Wenn wir ein Lebensziel erreichen wollen, stehen uns häufig unbewusste Glaubenssätze als Blockaden im Weg. Die Optimierung deiner eigenen Person ist vorrangig Blockadenarbeit. Wenn es dir gelingt, möglichst viele dieser Blockaden aufzulösen, steht einer Weiterentwicklung nichts mehr im Weg.
5 hilfreiche und weiterführende Tipps
Die folgenden Tipps und Hinweise habe ich aus meiner eigenen Erfahrung mit Selbstoptimierung entwickelt. Sie können dir eine Leitlinie geben, wie du dich idealerweise aufstellst. Ebenso weise ich dich auf Fettnäpfchen hin, in die du vielleicht trittst.
Die Optimierung der eigenen Person birgt die Gefahr, sich nur noch mit sich zu beschäftigen. Finde eine Balance zwischen Persönlichkeitsaufbau und deinem Sozialleben. Bleibe entspannt, wenn du bei Optimierungsmaßnahmen Schwächen zeigst. Ebenso, wenn du feststellen solltest, dass eine Optimierung nichts für dich ist.
Tipp 1: Am Anfang steht die Erkenntnis
Der Status quo in einem bestimmten Lebensbereich ist der Ausgangspunkt für deine Reise zu einer neuen Persönlichkeit. Deshalb solltest du genau hinschauen, wo du gerade stehst. Ohne Scham, ohne Selbstverleugnung und mit Neugier. Werde neugierig auf dich und deine Eigenschaften.
Du bringst gerade über 100 kg auf die Waage? Das muss dir nicht gefallen. Aber es ist die jetzige Ausgangslage. Von diesem Gewicht ausgehend kannst du dir ein Wunschgewicht festlegen. Mache dir eine Vision. Schließe einen konkreten Plan für Maßnahmen an.
Setze dir wie bei jeder guten Projektplanung bestimmte Zeitpunkte als Meilensteine sowie einen Anfang/ein Ende deines Abnehmprojekts.
Überlege dir auch, wie du in der Vergangenheit mit dem Thema Abnehmen umgegangen bist. Gab es möglicherweise Annahmen und Glaubenssätze, die dir im Weg gestanden haben? Sind diese Glaubenssätze für dich noch immer gültig? Dann benötigst du vielleicht Unterstützung bei deinen Optimierungsmaßnahmen durch einen Coach oder eine Gruppe.
Nutze jetzt zu Beginn deiner Selbstoptimierung die Gelegenheit, dich selbst noch viel besser kennenzulernen.
Tipp 2: Finde einen Fokus
Vielleicht glaubst du es nicht, aber viele Menschen verzetteln sich bei der Beschäftigung mit der eigenen Person. Sie wollen zu viele Stellschrauben für maßgebliche Veränderungen in unterschiedlichen Lebensbereichen gleichzeitig bewegen. Das funktioniert regelmäßig nicht.
Konzentriert arbeiten mit der eigenen Person heißt, sich zunächst ein wichtiges Feld für Veränderungen anzusehen. Ein erstes konkretes Projekt sollte sich auf einen bestimmten Bereich beziehen. Wenn du dabei weiter gekommen bist, kannst du dir den nächsten Lebensbereich mit seinen potenziellen Verbesserungsmaßnahmen vornehmen.
Gewohnheiten zu ändern, das benötigt häufig etwas Zeit. Werde also nicht ungeduldig, wenn du bei deinem ersten Fokus-Projekt langsamer vorankommst als geplant. Nimm dir diese Zeit. Sie ist wertvoll für deine persönliche Entwicklung.
Tipp 3: Typische Stolperfallen auf dem Weg zu noch mehr Authentizität
Ich habe dir bereits weiter oben in der Einleitung etwas zum persönlichen Weg mitgegeben. Selbstoptimierung ist eng an Authentizität gekoppelt. Nicht authentische Optimierungsmaßnahmen, die nicht in Einklang mit deinem Innersten stehen, sind wertlos für dich.
Wenn dir etwa nicht viel an deiner Arbeitsleistung und deinem beruflichen Erfolg liegt, sondern mehr an deinem Privatleben und deiner Lebensqualität, entwickle dich authentisch in deine bevorzugten Bereiche weiter. Lass dich nicht von anderen manipulieren oder dazu verleiten, fremde Ideale anzunehmen.
Bist du mit deinem Gewicht und deinem Körper zufrieden, musst du dich nicht um Diäten oder Abnehmen kümmern. Auch dann nicht, wenn du etwas mehr oder weniger wiegst als es gesellschaftlich zurzeit en vogue ist.
Optimierungsmaßnahmen in den persönlichen Lebensbereichen sollten unabhängig von Moden, Fremdvorgaben und den Idealen anderer sein.
Tipp 4: Die ganzheitliche Betrachtung
Jeder Lebensbereich besteht aus vielen Aspekten. Auch wenn wir hier über einen Fokus bei deinen Optimierungsmaßnahmen gesprochen haben, heißt das nicht, betriebsblind nur eine Idee zu verfolgen.
Strebst du beispielsweise an, dich beruflich zu verändern und dir eine neue Stelle zu suchen, sind viele Faktoren dabei interessant. Vielleicht wünschst du dir mehr interessante Aufgaben.
Möglicherweise geht es dir aber auch um einen kürzeren Weg zur Arbeit, um andere Arbeitszeiten und Arbeitsmethoden. Schaue dir einen Lebensbereich von allen Seiten an, bevor du mit einer Optimierung beginnst.
Konzentrierst du dich nur auf einen Teilaspekt, bist du am Ende vielleicht enttäuscht. Du zweifelst dann an der Selbstoptimierung und ihrem Sinn. An deiner eigenen Person.
Spalte nicht sämtliche Teilbereiche von deiner Gesamtpersönlichkeit ab. Auch wenn du bei deiner Selbstoptimierung einen Misserfolg erleiden solltest, bleibst du ein wertvoller und authentischer Mensch.
Tipp 5: Was am Ende zählt
Dich verlässt nach einer Weile die Disziplin und Konsequenz bei der Durchführung deines Sportprogramms? Du entscheidest dich letztlich doch für deine alte Tätigkeit mit dem bekannten Kollegen und Strukturen?
Deine Angst vor mehr Verantwortung erweist sich zurzeit noch als stärker als dein Optimierungswillen? Die Erkenntnisse aus dem letzten Zeitmanagement Seminar setzt du noch nicht vollständig um? Deine Ziele umsetzen, das gelingt dir nicht immer?
Das macht nichts. Wichtig ist es, dass du dich mit dir und deiner Persönlichkeit beschäftigst. Du bist achtsam gegenüber deinem Leben und der jetzigen Situation. Von hier aus kannst du dich mit möglichen Veränderungen und Optimierungsmaßnahmen auseinandersetzen.
Es führt häufig nicht nur der direkte Weg zum Ziel. Allein die Tatsache, dass du achtsamer und bewusster mit dir umgehst, ist bereits eine gewaltige Veränderung.
Denke daran: Es geht hier nicht darum, eine Norm zu erfüllen, sondern um deinen inneren Kern und deine Zufriedenheit.
An sich selber arbeiten: Fazit
An sich selber arbeiten – das kann eine aufreibende Angelegenheit sein. Sie kann dich zeitlich und geistig sehr in Anspruch nehmen. Ich habe festgestellt, dass sich diese Beschäftigung immer für mich gelohnt hat.
Mir ist es dabei gelungen, meinen Platz im Leben zu festigen und mich zu entwickeln. Ich wünsche dir viel Spaß auf dem Weg zu einem entwickelten und anderen Ich. Oder zum alten Ich bei mehr Lebenszufriedenheit.