Wie oft schon hast du dir gewünscht, schneller zu arbeiten. Du möchtest deine Produktivität steigern und möglichst schnell mit herausfordernden Aufgaben fertig werden. Wenn du das Gefühl hast, zu langsam zu sein, kann dieser Eindruck trügerisch sein. Vielleicht stellst du zu hohe Anforderungen an dich selbst.
Allerdings ist es auch möglich, dass dich verschiedene Faktoren daran hindern, dein ganzes Potenzial zu entfalten. Vielleicht hast du ein Problem damit, die richtige Motivation zu finden. Oder du hast Angst vor Fehlern.
Es ist ebenso möglich, dass du ständig eine gewisse Trägheit überwinden musst, bevor du überhaupt eine Aktivität findest. Sich ein besonderes Augenmerk auf dich selbst und deine Arbeit zu richten, kann dir weiterhelfen.
Großartig, dass du dich jetzt mit dir und deiner Arbeitsweise auseinandersetzt.
Hier liegt bereits der Schlüssel zu einer möglichen Veränderung und mehr Zufriedenheit mit dir selbst. Indem du dich im Umgang mit Herausforderungen und Aufgaben beobachtest, lernst du noch mehr über dich kennen. Das ist eine der Voraussetzungen dafür, zu deiner eigenen Form der Produktivität zu finden.
Du bist auf dem Weg zu deiner persönlichen Bestform. Diese kann, muss aber nicht immer etwas mit Arbeitstempo zu tun haben. Ebenso heißt zügiges Vorankommen, nicht grundsätzlich auf die Schnelle aktiv zu werden.
Oberflächlichkeit schadet dir und dem Arbeitserfolg. Je reflektierter du an Aufgaben und Tätigkeiten herangehst, desto mehr wirst du im Rahmen deiner persönlichen Zufriedenheit schaffen können.
Bemühe dich nicht in erster Linie um schnelles Arbeiten, sondern um Produktivität und individuelle Zufriedenheit bei der Arbeit.
Die Wertefragen: Was bedeutet Schnelligkeit für Dich?
Wir kennen sie alle, die vielen Zeitmanagement-Methoden, die uns eine produktive Arbeitsweise ermöglichen sollen. Vielleicht hast du dich schon mit der einen oder anderen Methode näher beschäftigt. Vielleicht stellst du dabei fest, dass sie allein dir nicht unbedingt zu schnellem Abhaken der Punkte auf deiner To-do-Liste verhilft.
Auch stellt sich bei aller Planung und Selbstoptimierung nicht garantiert ein Gefühl von Erfolg und Produktivität ein. Ehe du dein Arbeitstempo zu kritisch bewertest, stelle dir am Anfang einige wichtige Fragen:
- Ist Schnelligkeit für dich ein Wert an sich?
- Führt Schnelligkeit für sich genommen zu einem Erfolgserlebnis bei der Erledigung einer Aufgabe?
- Kann eine gewisse Unzufriedenheit mit dir selbst beim Erledigen von Aufgaben damit zusammenhängen, dass du keine Ziele im Leben hast?
- Oder entsprechen deine derzeitigen Ziele nicht deinen inneren Vorstellungen?
- Kommt deine aktuelle Gefühlslage dieser Aussage gleich: Schon kleinste Aufgaben überfordern mich?
In diesem Beitrag zeige ich dir Möglichkeiten auf, wie du deine ganz eigenen Antworten auf die obigen Fragen entwickelst. Ebenso erfährst du mehr dazu, was du für deine Produktivität tun kannst. Die eigene Zufriedenheit mit Produktivität und Arbeitstempo macht einen großen Teil der Lebenszufriedenheit aus.
Warum sind Ziele wichtig?
Erfolgserlebnisse mit Produktivität und der Erfüllung von Arbeitsaufgaben beziehen sich auf konkrete Ziele. Bewegen sich Aufgaben außerhalb deiner persönlichen Ziele, dann schwächt das deine Motivation. Das kann sich auch darin zeigen, dass dein Arbeitstempo unbefriedigend bleibt.
Die intrinsische Motivation leidet besonders dann, wenn deine Ziele und Tätigkeiten nicht miteinander im Einklang stehen. Intrinsisch heißt, dass es an dieser Stelle um deinen inneren Antrieb geht.
Dieser innere Antrieb, der sich im Idealfall als Leidenschaft und Begeisterung für deine Aufgaben erweist, ist unabhängig von äußeren Belohnungen oder Nachteilen. Er sorgt dafür, dass du bei manchen Aufgaben geradezu beflügelt bist und selbst größere Herausforderungen zügig bewältigst.
Deshalb steht am Anfang deiner Beschäftigung mit Produktivität und Arbeitstempo eine genaue Analyse deiner Ziele im Verhältnis zu deinen Aktivitäten.
Bedenke in diesem Zusammenhang Folgendes: Die beste Zeitmanagement-Methode hilft dir nicht weiter, wenn dir Ziele fehlen oder du dir nicht im Klaren über sie bist. Du wirst ohne definierte Ziele keine ausreichende Motivation finden.
Verschaffe dir Klarheit über deine Ziele!
Wofür steht das Aufschieben von Aufgaben?
Das wissenschaftliche Fachwort Prokrastination ist eine andere Bezeichnung für Aufschiebeverhalten. Höchstwahrscheinlich hast du schon einmal erlebt, dass du dich einfach nicht dazu überwinden kannst, mit einer Aufgabe zu beginnen.
Ein aufschiebendes Verhalten kann sich auf alle Lebensbereiche und auf deine akademischen und beruflichen Tätigkeiten erstrecken. Dahinter verbirgt sich häufig ein übertriebener Perfektionismus. Versagensängste sowie Angst vor Fehlern können ebenso maßgeblich sein wie unrealistische Ziele.
Auch wenn du deine Prioritäten falsch setzt, kann es zu aufschiebendem Verhalten kommen. Stellst du bei dir fest, dass du ständig Aufgaben und Herausforderungen aufschiebst, musst du der Sache auf den Grund gehen. Dazu ist unter Umständen professionelle Unterstützung notwendig, um schädliche Gewohnheiten zu ändern.
Prokrastination beeinträchtigt dein Arbeitstempo, weil du nicht ins Handeln kommst. Geschmeidiges, schnelles Erledigen, dass dir ein befriedigendes Gefühl von Produktivität vermittelt, ist dabei kaum möglich.
Vielleicht schaffst du eine befristete Aufgabe am Ende noch auf die Schnelle. Bei dieser Art zu arbeiten steigt die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und einer oberflächlichen Bearbeitung.
Finde die Ursachen, wenn du regelmäßig zum Aufschieben von Tätigkeiten neigst.
Warum ist „schnell“ nicht gleich „produktiv“?
Ich habe dich bereits auf die Bedeutung von Zielen hingewiesen. An dieser Stelle geht es um den Realismus hinter diesen Zielen. Bei unrealistischen Zielsetzungen stellst du falsche Erwartungen an dich selbst. Du machst dich selbst verrückt, mit schnellem Fertigwerden und Erledigen.
Dabei kannst du mit unrealistischen Zielen und unrealistischen Zeitvorgaben keine befriedigende Produktivität erreichen. Du wirst das Gefühl haben, zu langsam zu sein und der Erfüllung der Aufgaben hinterherzulaufen. Hier ist es keine Lösung, bei der Arbeit einfach das Tempo zu steigern.
Prüfe deine Ziele und deine Zeitpläne auf realistische Einschätzungen.
Woher kann ein ständiges Gefühl der Überforderung kommen?
Wenn du ständig zu viel von dir erwartest, wirst du das Gefühl haben, langsamer als andere zu sein. Hier spielen wieder unrealistische Zielsetzungen und Zeitvorstellungen eine Rolle. Vielleicht möchtest du einfach zu viel auf einmal.
Überforderungsgefühle wirken sich nicht nur auf deine Motivation aus. Auch sie können in ein Aufschiebeverhalten und sogar in ein Burn-out führen. Deshalb ist es wichtig, dass du deinen Aufgabenkatalog, die gesetzten Zeitrahmen und deine Ziele auf Machbarkeit überprüfst.
Bei der Arbeit schnell zu sein, ist eine lobenswerte Anstrengung. Wenn du aber die Latte bei den Leistungsanforderungen ständig zu hoch setzt, bringt dich das schnellere Arbeiten nicht weiter. Es gibt natürliche Grenzen für die eigene Leistungsfähigkeit und Produktivität.
Dabei kann es nicht darum gehen, Trägheit zu überwinden, sondern auf lange Sicht produktiv und leistungsfähig zu bleiben. Gute Zeitmanagement-Methoden können dir dabei helfen, realistischer zu planen.
Gehe nicht ständig über deine eigenen Leistungsgrenzen hinaus und plane realistisch sowie mit Pufferzeiten!
Schnelles Arbeiten: Fazit
Schnelles Arbeiten – diese Forderung, die du gern an dich selbst stellst, ist ein komplexes Thema. Sie ist an viele weitere Aspekte gebunden. Mit schnellem Erledigen von Aufgaben ist es nicht getan. Im Hintergrund steht dein Wunsch, deine Produktivität zu steigern.
Keine Ziele im Leben, aufschiebendes Verhalten, unrealistische Planungen, keine Bereitschaft, überholte Gewohnheiten zu ändern: Alle diese Faktoren können angemessen schnelle Arbeitsergebnisse behindern. Sie können am Ende dazu führen, dass du mit einer Aufgabe überhaupt nicht fertig wirst.
Deshalb setze dein Arbeitstempo in Beziehung zu deiner Zufriedenheit und zur Übereinstimmung deiner Aktivitäten mit deinen Zielen. Das Tempo muss Sinn ergeben und ist kein Wert für sich.