Carsten Stahl ist im deutschsprachigen Raum ein Name, der in den Köpfen der Menschen nachhallt. Bekannt wurde er durch seine jahrelangen Auftritte als Hauptrolle in der Reality-TV-Serie „Privatdetektive im Einsatz“. Sämtliche 189 Folgen wurden hunderte Male rauf und runter gespielt und erreichen zusammengenommen Millionen Klicks auf YouTube.
Doch seit einigen Jahren widmet Carsten Stahl seine gesamte Energie den Opfern von Mobbing und Gewalttaten in Deutschland. Einem Land, in dem einiges schief läuft. In Carstens Augen vor allem eins: Kinderschutz.
In diesem Artikel erfährst du, wie Carsten vom Mobbingopfer zum Kriminellen und schließlich zum Kämpfer für die Menschen wurde, die genauso Opfer sind wie er früher.
Wie Carsten Stahl zum Anti-Mobbing-Trainer wurde
In der Schule war Carsten selbst Mobbingopfer. Dann Mitläufer. Dann Täter. Doch erst an jenem Tag, an dem sein eigener Sohn gemobbt und zusammengeschlagen wurde, ist Carsten mit dem Thema Mobbing an die Öffentlichkeit gegangen.
Um so ein unbequemes Thema groß zu machen, brauche es entweder das Geld oder die Bekanntheit. Die Bekanntheit hatte Carsten. Denn in jeder Folge von „Privatdetektive im Einsatz“ spielte er die Hauptrolle – mit seinem eigenen Namen. So nutzte Carsten Stahl seine durch Reality TV aufgebaute Aufmerksamkeit für seine Mission Kinderschutz. Heute ist er Anti-Mobbing-Trainer an Schulen und in der Öffentlichkeit.
18 Jahre kriminell: Die bewegende Story von Carsten Stahl
Wer kriminell wird, fasst nicht den Entschluss, kriminell zu werden. Sondern rutscht langsam in die Kriminalität hinein. Als 15-Jähriger wurde Carsten gefragt, ob er nicht Mal ein Paket von A nach B tragen könnte – für 2.000 Mark. Damit war er angefüttert.
Als Mobbingopfer wollte der junge Carsten nur eins: Respekt. Und Geld konnte er damals auch gut gebrauchen. So rutschte er rein in die Kriminalität. Mit 24 war er mittendrin in der Szene. Anführer einer kriminellen Gang aus Neukölln. Bewaffnet, berüchtigt, größenwahnsinnig.
Und so ein Arschloch, dass er der Frau die er liebte, verschwieg was er wirklich tat. Doch sie passten nicht auf und seine Freundin wurde aus Versehen schwanger. Womit Carsten die Grundregel für Kriminelle brach. Die nicht lautet: Lass dich nicht erwischen. Sondern: Hab keine Familie.
„Du kannst noch so stark, bewaffnet und mächtig sein“, sagt Carsten. Wenn du nicht jede Sekunde bei deiner Familie bist, bist du verwundbar. Und eines Tages kamen die, die sich nicht ans Gesetz halten, zu ihm in die Wohnung, als er nicht zu Hause war. Die Täter vergewaltigten sie zu dritt, schlugen und traten sie. Und sorgten dafür, dass sie das Kind verliert.
An jenem Tag verlor Carsten alles. Sein ungeborenes Kind, seine Liebe und sich selbst. Heute kann er nur zurückblicken und sagen: „es vergeht kein verdammter Tag, an dem ich nicht bereue, wer ich war“.
Doch eins hat Carsten sich damals geschworen: Wenn er je wieder Vater wird, dann wird er seinen Sohn nicht in Gefahr bringen. Denn wenn du kriminell bist, kannst du vielleicht dich beschützen. Aber du kannst deine Familie nicht beschützen.
2008 war es dann so weit. Carsten wurde Vater und hielt seinen Sohn in den Händen. In jenem Moment stieg er aus allem aus. Kaufte sich frei und kappte jegliche Verbindung in die kriminelle Szene.
Wie Mobbing Menschen tötet
Wir alle haben unsere Wunden der Vergangenheit. Sowohl Carsten als auch Mischa sind dadurch stärker geworden und ihre Erfahrungen haben sie jeweils zu dem Menschen gemacht, der sie sind. Einige der erfolgreichsten Menschen der Welt wie Elon Musk sind Mobbingopfer.
Allerdings werden die meisten Menschen durch Mobbing nicht stärker – sondern zerbrechen daran. Die allermeisten Mobbingopfer bekommen Depressionen, manche bringen sich gar um.
Mobbing wird dabei immer ausgelöst durch den Gruppenzwang. Einige Kinder sind unbequem oder einfach nur anders. Also werden sie ausgegrenzt. Und so beginnt Mobbing schon in der Kita.
Carsten gegen Mobbing: Prävention
Weil Mobbing so früh beginnt, beginnt Carsten mit Aufklärung ganz früh im Leben der Kinder.
„Erst wenn du Menschen im Herzen berührst, öffnen sie ihren Verstand dafür, dass das was sie tun falsch ist“, sagt er. „Ich war alles. Opfer Mitläufer und Täter. Deshalb kann ich sie verstehen.“
Carsten kämpft in der Prävention an Schulen für gegenseitigen Respekt und nimmt Schüler, Eltern und Lehrer mit, denn alle sind gleichzeitig Teil des Problems und Teil der Lösung.
Und in der Gesellschaft setzt er sich dafür ein, dass Mobbing gar nicht geht. Dass ein Oliver Pocher nicht andere Leute einfach durch den Dreck ziehen kann. Denn Mobbing tötet – wie im Fall Kasia Lenhardt, die Ex-Ffrau des Fußballspielers Jerome Boateng.
Mit Aufklärung und Problembewusstsein fängt auch deshalb alles an, weil viel zu oft weggesehen werde. Dabei gäbe es an deutschen Schulen 500.000 bis 1 Million Fälle jede Woche (!), sagt Carsten. Cybermobbing ist hier noch gar nicht mit eingerechnet.
Die untätige Politik wird aufgemischt
Haben dich die Zahlen schockiert? Erst wenn wir uns dessen bewusst werden, dass wir ein Problem haben, können wir es lösen. Doch leider verhindert die Politik das oft genug…
Die Zahlen für Gewalttaten an Schulen stünden bspw. unter Verschlusssache, so Carsten Stahl. Verschweigen und Wegsehen sei das größte Verbrechen der regierenden Politik. Deshalb ist es sein Ansatz, die Politik wachzurütteln.
Ohne seinen Einsatz wären skandalöse Produkte wie das Handbuch für Pädophile (detaillierte Anleitung, wie man ein Kind missbraucht) oder Kindersexpuppen weiterhin nicht verboten. Oder dass einmal verurteilte Kinder-Vergewaltiger nie wieder mit Kindern arbeiten dürfen – sei auch erst durch seine Arbeit als Gesetz zustande gekommen.
Hass im Internet – wie Shitstorms zustande kommen
Erinnerst du dich noch an die unglaubliche Zahl oben? 500.000 bis 1 Million Fälle von Mobbing jede Woche – ohne Cybermobbing. Dabei ist Hass im Internet noch viel verbreiteter. Mischa selbst kann wie wahrscheinlich jeder größere Influencer nicht nur ein Lied davon singen.
Erst gerade hat er wieder einen Shitstorm wegen eines Videos über die Psychologie hinter Verschwörungstheorien bekommen. Hunderte Kommentare, bei denen man sich als Außenstehender echt Sorgen um die Menschheit macht.
Das Fatale an Cybermobbing bzw. Hass im Internet ist die viel geringere Hemmschwelle. Die meisten Menschen würden Mischa ihre Worte niemals 1:1 ins Gesicht sagen. Denn im echten Leben wäre Menschlichkeit da. Die unmenschliche Distanz durch das technische Gerät ist fatal. Im Internet Hate zu verbreiten, ist feige.
Außerdem stellt sich die Frage: Wie unzufrieden muss man denn mit seinem eigenen Leben sein, dass man auf Social Media Hass gegen andere Menschen verbreitet? Carsten sagt, die meisten von ihnen haben selbst Mobbing erfahren und so schaukelt sich das Ganze hoch.
Außerdem lässt sich die aus der Persönlichkeitsentwicklung bekannte Regel „was du in anderen verurteilst ist das, was du in dir selbst verurteilst“ auf Cybermobbing anwenden. Der größte Anti-Raucher ist der, der gerade selbst aufgehört hat. Er verurteilt sein früheres Ich und damit auch alle anderen Menschen, die so sind wie er damals.
Auch eine Erklärung: Man greift immer den an, der den Ball hat. Neid und Missgunst sind große Treiber hinter Mobbing. Nur wer in seinem eigenen Leben nicht erfüllt ist, hat es nötig, andere schlecht zu machen.
Ich kann es dir aus persönlicher Erfahrung bestätigen. Ich persönlich habe noch nie jemanden im Internet schlecht gemacht. Ich konzentriere mich einfach auf mich. Auf meine Mission für diese Welt. Auf meine Bestimmung. Wieso sollte ich andere Menschen runterziehen, statt sie auf meiner Reise mitzunehmen?
Bis zum nächsten Artikel,
dein Lukas
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