Stets vom Leistungsdruck getrieben, wurde Yvonne in beruflich sehr erfolgreich. Erst im Vertrieb, dann als International Speaker – stets war der Erwartungsdruck hoch, sie selbst währenddessen nicht präsent und im Nachgang war empfand sie ihre Leistung als nicht gut genug. Sich das einzugestehen, war hart – aber nötig, um zu ihren Gefühlen zurückkommen.
Mit diesem Tag begann Yvonnes Reise vom Rampenlicht zurück zu ihren Emotionen. Heute ist Yvonne Trainerin für Emotional Leadership, Head Coach bei Tobias Beck und Speaker. In diesem Artikel erfährst du, wie dir die Balance aus Leistung und Entspannung gelingt.
Wie Stress entsteht und vergeht
Ich spüre den Stress in mir aufsteigen. Direkt zu Beginn meines Gesprächs mit Yvonne Schönau sind sie wieder da: Technische Probleme. Die Internet-Verbindung oder sonst irgendwas. Um Gefühle wie Stress wirklich wahrzunehmen, schließe ich gerne die Augen und fühle bewusst in meinen Körper hinein. Nachdem ich das getan habe, frage ich Yvonne, wie sie mit Stress umgeht.
Da Yvonne selbst früher sehr leistungsgetrieben war und schließlich lernen „musste“, wieder ins Gefühl zu kommen, kann sie auf diese Frage sofort eine Antwort geben:
1. Horche in deinen Körper hinein und spüre die Emotion in dir
2. Beruhige dich selbst mit deinem Atem. Ein paar tiefe Atemzüge können Wunder wirken
3. Dann schalte deinen Verstand ein und frage dich: worum geht es gerade wirklich?
Yvonne selbst hat das oft gemerkt, wenn sie als Speaker auf der Bühne steht und nervös wird. Gefühl spüren, beruhigen und dann feststellen: Es geht jetzt nicht darum, cool rüberzukommen. Sondern darum, den Zuschauern etwas mitzugeben. Und schon fällt ein großer Druck von ihren Schultern.
Sei nicht so streng mit dir! – Oder doch??
Stress entsteht oft dann, wenn du deine eigene Messlatte zu hoch gesetzt hast und deinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht wirst. Ob du Stress verspürst, kommt also auf deine eigene Messlatte an und darauf, wie du sie nutzt.
Stresst du dich selbst und machst dich dafür fertig, dass du deine Standards gebrochen hast? Oder kannst du dir selbst vergeben und weitermachen? Die Schwierigkeit ist hier bloß, die goldene Mitte zwischen Selbstvergebung und Disziplin zu finden.
Denn während einige Menschen permanent hart zu sich selbst sind, nutzen andere diese Form von „Vergebung“, um sich dauernd selbst zu verarschen. Yvonne sagt ganz klar: Selbstregulation ist Training. Genauso wie Muskeln mit Kraftsport und dein präfrontaler Cortex durch Meditation trainiert werden.
Im Umgang mit Stress und anderen „negativen“ Gefühlen gilt außerdem immer: Die Gefühle selbst sind nicht das Problem. Das Problem entsteht erst, wenn du sie nicht fühlen möchtest. Deshalb ist es so essentiell, den Umgang mit allen Gefühlen zu trainieren und komfortabel mit unangenehmen Situationen zu werden.
Selbstsicherheit aufbauen durch Leistung & Erfolge – kann das gutgehen?
Eins ist klar: Durch das Erbringen guter Leistung kannst du Selbstsicherheit aufbauen. Sogenannte Anti-Gravitations-Glaubenssätze wie „ich schaff das alles“ oder „ich bin ein Gewinner“ sind dienlich, wenn es um das reine Erbringen von Leistung geht.
Aber Leistung alleine reicht für Selbstsicherheit nicht, denn sonst hast du das Gefühl, nie verlieren zu dürfen. Tiefliegende Selbstsicherheit hast du erst, wenn du auch das Gegenteil dieser Glaubenssätze formulieren kannst und sie dir keinen Stress bereiten. Wenn du die Lage akzeptieren kannst, wenn du Mal nicht gewinnst. Dann bist du in Balance.
Ein umformulierter Glaubenssatz könnte demnach heißen: „Ich schaffe alles – und genauso ist es okay, nach Hilfe zu fragen oder etwas Mal nicht zu schaffen“. Ansonsten haftest du an einem Ergebnis an und bist damit wieder unfrei.
Im Laufe ihrer eigenen Journey hat Yvonne Schönau diese Muster bei sich selbst erkennen und auflösen dürfen. Einen ihrer Schlüsselmomente hatte sie 2015 auf einem internationalen Seminar in China. Dort erkannte Yvonne, dass ein gewisses dreistufiges Muster sie immer wieder blockiert:
Wenn es um Leistung ging, war im Vorfeld ihr eigener Erwartungsdruck hoch, währenddessen sie selbst nicht präsent war und im Nachgang bewertete sie ihre Leistung als nicht gut genug.
Toxischer Leistungsdruck in der Persönlichkeitsentwicklungs-Branche?
Vielleicht hast du auch schon einmal von den berüchtigten „Tschaka-Tschaka-Motivationsseminaren“ gehört. Diese Events, auf denen tausende Menschen einem Tony Robbins auf der Bühne zujubeln und in die Hände klatschen – nur um danach genau das gleiche Leben zu führen wie zuvor.
Du hörst vielleicht einen negativen Touch in meinen Worten heraus – denn die meisten Menschen stehen solchen Seminaren skeptisch gegenüber. Die Wahrheit ist jedoch: Auch solche Events haben ihre Berechtigung, bspw. um Menschen überhaupt erstmal für die Arbeit an sich selbst zu begeistern.
Ob solche Seminare aber das richtige für dich sind, kannst du mit einer bestimmten Frage beantworten: In welcher Phase deines Lebens bist du gerade? Und welche Art von Weiterbildung passt demnach zu deinem jetzigen Entwicklungsstand?
Yvonne war damals 2015 in einer Phase mit unterbewussten Gedanken wie „die anderen sollen mich toll finden“. Gleichzeitig ging es ihr um Leistung. Was sie in ihrer damaligen Situation gebraucht hat, war ein Zugang zum Kern ihres wahren Ich’s.
Sie durfte raus aus dem „Wir“, um ein gesundes „Ich“ zu kreieren. Dazu gehörten auch im ersten Moment unangenehme Dinge wie „Nein sagen“ und Abgrenzung von anderen für die eigenen Bedürfnisse.
Stell dir also die Frage: Wo bin ich auf meiner Entwicklungsreise? Was fehlt mir noch? Nicht aus einem Mangel heraus, sondern im Sinne von: was darf mein Leben noch bereichern?
Kopf oder Herz: Was ist wichtiger?
Yvonne spricht in ihrer Arbeit oft von emotionaler Intelligenz. Doch was bedeutet das und was ist nun wichtiger, Ratio oder Emotionen? Ihre Antwort: Es braucht ganz klar beides. Emotionales und Ratio. Herz bzw. Intuition und Verstand.
Yvonne stellt beides sogar in einen Zusammenhang: Um in Hingabe gehen und dem Prozess des Lebens vertrauen zu können, braucht es am Anfang eine Krücke, die über den Verstand geht. Rationale Erklärungen für die intuitiv richtigen Entscheidungen können deinem Verstand helfen, Ruhe zu geben und nicht permanent dazwischenzufunken.
Genau dafür ist Wissenschaft ein verlässliches Tool. Dank der Neurowissenschaft können wir bspw.
Rational verstehen, warum es schwierig ist, neue Gewohnheiten aufzubauen. Einfach deshalb, weil dein Gehirn Energie sparen will.
3 Jahre Shanghai – Yvonnes Erfahrungen mit der chinesischen Kultur
Da ich selbst permanent in der Welt unterwegs und von den vielfältigen Vorteilen des Reisens überzeugt bin, wollte ich von Yvonne unbedingt wissen, was ihre größten Learnings aus der Zeit in Shanghai waren. Wer so lange an einem Ort lebt und die Sprache des Landes lernt, gewinnt oftmals einen großen Einblick in eine fremde Kultur.
Für Yvonne waren besonders drei Dinge ausschlaggebend:
1. Sich durchsetzen im Straßenverkehr. Als konservative Deutsche hast du an einem chinesischen Zebrastreifen schlechte Karten, selbst wenn du dich darüber aufregst, dass keiner anhält. Auch in der U-Bahn wird wenig Rücksicht genommen. Die dahinterliegende kulturelle Prägung: Zeige keinen Gesichtsverlust! Deshalb weist man niemanden auf sein Fehlverhalten hin.
2. Neugier gegenüber neuen Dingen. Neues gilt in China erst einmal als gut – nicht wie in Deutschland als „das muss sich erst bewähren“. Demnach gibt es in Sachen technischer Fortschritt keine Limitierungen. Eine Mentalität des Kopierens, um es besser zu machen.
3. Der Umgang mit Tieren. Das chinesische Wort für Tier heißt wörtlich übersetzt so etwas wie „sich bewegende Sache“. Eine sich bewegende Sache ist seelenlos und dementsprechend wird mit Tieren umgegangen. Auch hier zeigt sich wieder: Sprache ist Schöpfung.
Was ist Emotional Leadership und wie kann es eingesetzt werden?
Yvonnes Schönau ist seit Jahren Trainerin für Emotional Leadership. Sie coacht und begleitet dabei u.a. Führungskräfte bekannter Unternehmen. Doch was genau macht Emotional Leadership aus?
Für Yvonne besteht Emotional Leadership aus folgenden 3 Säulen:
1. Wissenschaft, Mimik, Resonanz, Gehirnfunktionen. Die Basis, um zu verstehen, wie Emotionen funktionieren.
2. „Das Ich“: Die eigene Wahrnehmung, Emotionen ausdrücken, Authentizität ausstrahlen. Also Antworten auf die Fragen: Wie siehst, denkst und fühlst du die Welt? Was sind deine Werte, was deine Sprache?
3. „Das Wir“: Präsentations- und Kommunikations-Skills, um deine Message nach außen zu tragen.
Führungsqualitäten wie das durch Emotional Leadership machen Führung im großen Stil möglich. An diesen Punkt will ich mit ChainlessLIFE tatsächlich gar nicht hin. Ich möchte mit jedem meiner Leute auf persönlicher Ebene connecten können, was meiner Meinung nach bei einer Größe von etwa 20 Teammitgliedern aufhört.
Falls du die Leute kennenlernen willst, die das ganze Projekt und Unternehmen ChainlessLIFE möglich machen, klicke hier. Und falls du mehr von Yvonne Schönau sehen möchtest, findest du unten in den Shownotes ihre Kanäle.
Ich hoffe, du konntest einiges aus der Episode lernen. Peace out,
Dein Mischa
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